Essstörungen

Was kennzeichnet eine Essstörung?

Die seelische Hintergründe, die zu einer Essstörung führen, stellen sich bei allen unten beschriebenen Formen sehr ähnlich dar.

 

Ein geringes Selbstwertgefühl, eine grundlegende Unsicherheit in der Selbstwahrnehmung und eine daraus entstandene ungewöhnlich starke Anpassung an die Wünsche und Vorstellungen anderer Menschen, sind kennzeichnend für alle Essstörungen.


Diese Merkmale bestehen bereits vor der eigentlichen Erkrankung und prägen sich in deren Verlauf häufig vermehrt aus. An der Essstörung erkrankte Menschen erleben eine deutlich grössere Fokussierung auf ihre körperliche Gestalt und beschäftigen sich auf zwanghafte Weise mit dem Thema Essen.  

 

Ein weiteres Merkmal aller Essstörungen ist ein aus unterschiedlichen Gründen schwieriges bis gestörtes familiäres Wechselspiel, das bereits deutlich vor dem Auftreten der Krankheit bestanden hat. Frauen sind allgemein von Essstörungen stärker betroffen als Männer.

 

 

Wie wirkt Hypnose bei Essstörungen?

Hinter einer Essstörung stehen in der Regel psychische Probleme, die für die Krankheit verantwortlich sind. Um eine Essstörung erfolgreich und nachhaltig zu behandeln hilft es, wenn die Ursachen des Problems aufgedeckt und verarbeitet werden.

 

Diese Hintergründe liegen meistens in den tiefen Ebenen des Unterbewusstseins verborgen und sind daher dem Betroffenen oft gar nicht bewusst.

 

In der Hypnosetherapie erhalten wir den direkten Zugang zu dieser Ebene und haben so die Möglichkeit, die Ursache des Problems zu finden. Dies ermöglicht, dass es erkannt, verarbeitet und aufgelöst werden kann. Durch die Hypnosetherapie können oft schnellere Ergebnisse erzielt werden als mit anderen konventionellen therapeutischen Massnahmen.

 

 

Die verschiedenen Formen der Essstörung: 

 

Ess-/ Fresssucht (Binge Eating) *
Nimmt eine Person innert kürzester Zeit suchtartig, ungewöhnlich grosse Mengen an Nahrung zu sich, manchmal ohne hungrig zu sein, nennt man diese oft Ess- oder Fressattacken.
Um Schuld- oder Scham-Gefühle zu vermeiden, wird oft allein und im Versteckten gegessen. Ausserdem treten beim Betroffenen nach dem Essen oft unangenehme Gefühle (Schuld- und Scham) auf und das Verhalten wird als belastend empfunden.

 

 

Ess-Brech-Sucht (Bulimie oder Bulimia nervosa) *
Menschen, die von der Ess-Brech-Sucht betroffen sind, erleben oft eine phobische Furcht vor der Gewichtszunahme, obwohl sie meist normalgewichtig sind. Nach Ess-Attacken wirken sie einer Gewichtszunahme entgegen, indem sie Gegenmassnahmen, wie zB. selbst herbeigeführtes Erbrechen, exzessive körperliche Betätigung oder Abführmittel etc. anwenden.
Dieses Wechselspiel aus Essattacken und Erbrechen kann zu einem Ritual werden, das die Betroffenen punktuell als entlastend, befreiend oder entspannend wahrnehmen. Die schweren Folgen von Ess-Brech-Sucht können ein gestörter Elektrolyt-Stoffwechsel, eine Entzündung der Speiseröhre, Zahnschäden sowie diverse Mangelerscheinungen sein. 
(Die Dunkelziffer der an Bulimie erkrankten Menschen ist sehr hoch, weil die Erkrankung oft lange Jahre unentdeckt bleibt, da man sie den Betroffenen nicht ansieht, wie dies bei den beiden anderen Formen der Fall ist).

 

 

Magersucht (Anorexia nervosa) *
Die Magersucht, ist eine psychisch bedingte Form von Appetitlosigkeit, die (wenn sie über einen längeren Zeitraum anhält), zu schweren körperlichen Schäden führen kann. Meistens leben magersüchtige Menschen in ständiger Angst, fett zu sein, selbst wenn sie schon völlig abgemagert sind. Das Selbstwertgefühl hängt besonders stark von der Fähigkeit ab, das Körpergewicht kontrollieren zu können. Die Gedanken der Betroffenen kreisen stets um das Thema Ernährung, Gewicht und Körper.
In den meisten Fällen handelt es sich bei den Betroffenen um Mädchen und junge Frauen. Leider bleiben ca. ein Drittel aller von der Magersucht betroffenen Menschen trotz Therapien chronisch krank, 10 % der Betroffenen streben an der Krankheit.

 

* Definition gemäss medizinische Fachliteratur